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    814.812.36

    Verordnung des UVEK über die Fachbewilligung für die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Waldwirtschaft

    (VFB-W)

    vom 28. Juni 2005 (Stand am 1. Juli 2015)

    Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK),

    gestützt auf die Artikel 7 Absatz 3, 8 Absätze 3 und 4, 12 Absätze 3–5 sowie 23 Absatz 1 der Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung vom 18. Mai 20051 (ChemRRV),

    verordnet:

    1. Abschnitt: Berechtigung und Voraussetzungen

    Art. 1 Berechtigung

    1 Eine Fachbewilligung nach dieser Verordnung berechtigt zur beruflichen und gewerblichen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln nach Artikel 4 Absatz 1 Buchstabe e des Chemikaliengesetzes vom 15. Dezember 20002:

    a.
    im Wald sowie in einem Streifen von drei Metern entlang der Bestockung;
    b.
    in Christbaumkulturen und forstlichen Pflanzgärten ausserhalb des Waldes;
    c.
    an ausserhalb des Waldes im Freien gelagertem Holz bis zum Einschnitt im Sägewerk;
    d.
    beim Unterhalt von Bahn-, Militär- und Sportanlagen sowie der Umgebung von Wohn-, Dienstleistungs-, Gewerbe-, Industrie- und öffentlichen Bauten.

    2 Sie berechtigt überdies, andere Personen bei Tätigkeiten nach Absatz 1 anzuleiten.

    3 Im Auftrag Dritter dürfen Personen, die keine Fachbewilligung besitzen, Pflanzenschutzmittel nur verwenden, wenn sie vor Ort von einer Inhaberin oder einem Inhaber einer Fachbewilligung angeleitet worden sind oder angeleitet werden.

    2. Abschnitt: Fachprüfung

    Art. 3

    1 Durch die Fachprüfung soll festgestellt werden, ob die Kandidatinnen und Kandidaten die nach Anhang 1 für eine Fachbewilligung erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse besitzen.

    2 Die Fachprüfung ist im Anhang 2 geregelt.

    3. Abschnitt: Gleichwertige Qualifikationen

    Art. 4 Ausbildungsabschlüsse von Schulen und Berufsbildungsinstitutionen

    1 Ein bestimmter Ausbildungsabschluss gilt als einer Fachbewilligung gleichwertig, wenn er den Anforderungen dieser Verordnung entspricht.

    2 Das Bundesamt für Umwelt (BAFU)3 entscheidet über die Gleichwertigkeit auf Gesuch einer Schule oder einer Berufsbildungseinrichtung.

    3 Dem Gesuch müssen der Lehrplan und das Prüfungsreglement beiliegen.

    4 Der Ausweis über den Abschluss einer als gleichwertig anerkannten Ausbildung gilt als Fachbewilligung.

    3 Die Bezeichnung der Verwaltungseinheit wurde in Anwendung von Art. 16 Abs. 3 der Publikations­verordnung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) angepasst. Diese Anpassung wurde im ganzen Text vorgenommen.

    Art. 5 Fachbewilligungen nach bisherigem Recht

    1 Fachbewilligungen nach bisherigem Recht für die Verwendung von Pflanzen­behandlungsmitteln in der Waldwirtschaft behalten ihre Gültigkeit.

    2 Nach bisherigem Recht als einer Fachbewilligung gleichwertig anerkannte Prüfungen gelten als Fachbewilligung nach dieser Verordnung.

    Art. 6 Gleichgestellte Fachbewilligungen

    Fachbewilligungen aus Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) und der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) sind schweizerischen Fachbewilligungen gleichgestellt.

    4. Abschnitt: Aufgaben der zuständigen Stellen

    Art. 7 Trägerschaft

    1 Die Trägerschaft für die Organisation von Fachprüfungen nach dieser Verordnung besteht aus:

    a.
    dem Bildungszentrum Wald Lyss;
    b.
    dem Bildungszentrum Wald Maienfeld.

    2 Sie hat namentlich folgende Aufgaben:

    a.
    Sie bezeichnet und beaufsichtigt die Prüfungsstellen.
    b.
    Sie koordiniert die Fachprüfungen.
    c.
    Sie führt eine Prüfungsstatistik.
    d.
    Sie erstattet dem BAFU jährlich Bericht.
    e.
    Sie sorgt bei Bedarf für Möglichkeiten der Vorbereitung auf die Fachprüfungen.
    Art. 8 Prüfungsstellen

    Die Prüfungsstellen haben folgende Aufgaben:

    a.
    Sie führen die Fachprüfungen durch.
    b.
    Sie bieten in Absprache mit der Trägerschaft Vorbereitungskurse an.
    c.
    Sie bestimmen die Examinatorinnen und Examinatoren.
    d.
    Sie stellen die Fachbewilligungen nach bestandener Fachprüfung aus.
    e.
    Sie melden der Trägerschaft die ausgestellten Fachbewilligungen.
    f.
    Sie führen ein nicht öffentliches Verzeichnis über die von ihnen ausgestellten Fachbewilligungen.
    Art. 9 BAFU

    Das BAFU hat folgende Aufgaben und Befugnisse:

    a.
    Es bestellt einen Fachbewilligungsausschuss.
    b.
    Es übt die Aufsicht über die Trägerschaft aus.
    c.
    Es führt ein Verzeichnis der von der Trägerschaft bezeichneten Prüfungsstellen.
    d.
    Es entscheidet über Gesuche um Anerkennung gleichwertiger Ausbildungsabschlüsse und führt ein Verzeichnis der als gleichwertig anerkannten Ausbildungsabschlüsse.
    e.
    Es führt ein nicht öffentliches Verzeichnis über die von den kantonalen Vollzugsbehörden nach Artikel 11 Absatz 1 oder Artikel 8 Absatz 5 ChemRRV verfügten Massnahmen.
    f.
    Es legt ein Muster für die Fachbewilligung fest.
    Art. 10 Fachbewilligungsausschuss

    1 Im Fachbewilligungsausschuss sind namentlich die folgenden Verwaltungsstellen und Organisationen vertreten:

    a.
    das BAFU;
    b.
    das Bundesamt für Gesundheit;
    c.
    das Staatssekretariat für Wirtschaft;
    d.
    die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt;
    e.
    das Bundesamt für Landwirtschaft;
    f.
    die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich;
    g.
    die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft;
    h.
    die kantonalen Vollzugsbehörden nach Artikel 11 Absatz 1 ChemRRV;
    i.
    das Bildungszentrum Wald Lyss;
    j.
    das Bildungszentrum Wald Maienfeld;
    k.4
    Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften, Abteilung Waldwissenschaften;
    l.
    die Waldwirtschaft Schweiz.

    2 Das BAFU führt den Vorsitz.

    3 Der Fachbewilligungsausschuss berät das BAFU in Fragen des Vollzugs dieser Verordnung.

    4 Fassung gemäss Ziff. I 3 der V des UVEK vom 5. Juni 2015, in Kraft seit 1. Juli 2015 (AS 2015 2005).

    5. Abschnitt: Gebühren

    Art. 11

    1 Die Gebühren für die Fachprüfungen richten sich nach Anhang 2 Ziffer 6.

    2 Für die Gebühren des BAFU für den Vollzug dieser Verordnung gilt die Chemikaliengebührenverordnung vom 18. Mai 20055.

    6. Abschnitt: ...

    Art. 126

    6 Aufgehoben durch Ziff. I 3 der V des UVEK vom 26. Jan. 2007, mit Wirkung seit 15. Febr. 2007 (AS 2007 357).

    7. Abschnitt: Inkrafttreten

    Art. 13

    Diese Verordnung tritt am 1. August 2005 in Kraft.

    Anhang 17

    7 Bereinigt gemäss Ziff. I 3 der V des UVEK vom 5. Juni 2015, in Kraft seit 1. Juli 2015 (AS 2015 2005).

    (Art. 2 Abs. 1)

    Erforderliche Fähigkeiten und Kenntnisse

    Wer eine Fachbewilligung nach dieser Verordnung erwerben will, muss für den entsprechenden Anwendungsbereich über folgende Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen:

    1 Grundlagen der Ökologie und Toxikologie

    1.1
    Begriffe

    die Begriffe Ökologie, Ökosystem, Lebensraum, Lebensgemeinschaft, Population, Organismus sowie Toxizität, Ökotoxizität, gesundheitsgefährliche Stoffe und Zubereitungen erklären können;

    1.2
    Beispiele

    Beispiele aus seinem Tätigkeitsgebiet nennen können zu den Begriffen Ökosystem, Lebensraum, Lebensgemeinschaft, Population, Organismus sowie zur Gefährdung von Mensch und Umwelt durch Pflanzenschutzmittel;

    1.3
    Fachausdrücke

    Fachausdrücke wie Herbizide, Fungizide, Insektizide, Akarizide, Nematizide erläutern können;

    1.4
    Exposition

    die Aufnahmewege von Stoffen in den menschlichen Körper (oral, dermal, inhalativ) erklären können;

    1.5
    Wirkungen
    1.5.1
    lokal, systemisch; akut, chronisch; reversi-bel, irreversibel; Resorption, Verteilung, Metabolismus, Ausscheidung erklären kön-nen;

    1.5.2
    krebserzeugend, erbgutverändernd, fort­pflanzungsgefährdend erklären können;
    1.6
    Dosis–Wirkung

    das Prinzip Dosis–Wirkung erläutern können;

    1.7
    Kreisläufe

    Kreisläufe anhand eines Beispiels darstellen und mögliche Störungen des Kreislaufprinzips mit ihren Folgen aufzeigen können;

    1.8
    Energie- und Stoffflüsse
    1.8.1
    in einem natürlichen und einem forstlichen Ökosystem den Energiefluss und Stoffkreis-läufe vergleichen können;

    1.8.2
    beschreiben können, wie sich Pflanzen-schutzmittel in der Nahrungskette und der Umwelt verhalten, und Stoffeigenschaften bzw. Umweltbedingungen nennen können, die dabei von Bedeutung sind;
    1.9
    Regulation

    die natürlichen Regulationsmechanismen anhand konkreter Beispiele erläutern können (z. B. Nützlings-Schädlings-Beziehungen);

    1.10
    Arten

    die Bedeutung der Artenvielfalt und des Artengefüges in der Natur erkennen können;

    1.11
    Begleitflora

    Nutzen und Schäden von Begleitflora beschreiben und diskutieren können.

    2 Gesetzgebung über Umwelt-, Gesundheits- und Arbeitnehmerschutz

    2.1
    Vorsorgeprinzip

    das Vorsorgeprinzip anhand einiger Beispiele illu- strieren können (insbesondere beim naturnahen Waldbau);

    2.2
    Verursacherprinzip

    das Verursacherprinzip und den Begriff externe Kosten anhand einiger Beispiele illustrieren können;

    2.3
    Gesetze

    die wesentlichen Ziele und Inhalte der wichtigsten Erlasse, welche die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln betreffen, erläutern können;

    2.4
    Verbote

    Anwendungsverbote und -einschränkungen für Pflanzenschutzmittel aufzählen und richtiges Verhalten zur Vermeidung von Verstössen gegen diese Bestimmungen beschreiben können;

    2.5
    Amtsstellen

    die für Rechts- und Fachfragen sowie bei Unfällen zuständigen Amtsstellen nennen können.

    3 Massnahmen zum Schutz der Umwelt und der Gesundheit

    3.1
    Vorsichtsmassnahmen

    die wichtigsten Massnahmen bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zum Schutz der Umwelt sowie zur Verhütung von Gesundheitsschäden (Unfällen, Krankheiten) aufzählen und treffen können;

    3.2
    Gefährdungen am Arbeitsplatz
    3.2.1
    die verschiedenen Gefährdungen am Ar-beitsplatz nennen können;

    3.2.2
    die richtigen persönlichen Schutzausrüstun-gen auswählen, einsetzen und instand haltenkönnen;

    3.2.3
    ergonomische Arbeitsweisen und Geräte beschreiben und technische Hilfsmittel zur Arbeitserleichterung gemäss dem Stand der Technik verwenden können;

    3.2.4
    die speziellen Anforderungen an den Schutz werdender oder stillender Mütter und die notwendigen Massnahmen nennen können;

    3.2.5
    die zur Bewältigung von Notfällen nötigen Massnahmen planen können;

    3.2.6
    die nach einem Unfall notwendigen Schritte beschreiben und erste Hilfe leisten können;
    3.3
    Schadorganismen
    3.3.1
    vorbeugende Massnahmen zur Vermeidung von Problemen mit Schadorganismen beschreiben können;

    3.3.2
    die wichtigsten Unkräuter, Krankheiten und Schädlinge sowie ihre Schadbilder erkennen können, unter Verwendung von Hilfsmitteln wie z. B. Bestimmungsbüchern, Merkblät-tern der Forschungsanstalten und Bera-tungsdienste;

    3.3.3
    den Bau und die Lebensweise der Schad­organismen soweit erklären können, wie dies für die Beurteilung von Pflanzenschutz­massnahmen von Bedeutung ist;

    3.4 Nützlinge

    3.4.1
    die wichtigsten Nützlinge (in den verschie-denen Stadien) unter Verwendung von Hilfsmitteln erkennen und deren Bedeutung erklären können;

    3.4.2
    den Bau und die Lebensweise der Nützlinge so weit erklären können, wie dies für dieBeurteilung der Pflanzenschutzmassnahmen von Bedeutung ist;
    3.5
    Schadenschwelle
    3.5.1
    die Beziehung Befall–Schaden–Verlust und den Begriff Bekämpfungsschwelle anhand konkreter Beispiele erklären können;

    3.5.2
    Möglichkeiten der Befallskontrolle beschreiben können;

    3.5.3
    so weit wie möglich anhand von Unterlagen feststellen können, ob bei einem gegebenen Be­fall die Toleranzgrenze überschritten und welche Bekämpfungsmassnahme ange-bracht ist;
    3.6
    Vorbeugung und gezielte Anwendung
    3.6.1
    die Bedeutung des naturnahen Waldbaus und geeigneter vorbeugender Massnahmen bei der Waldbewirtschaftung für einen nachhaltigen Waldschutz erklären können;

    3.6.2
    die Bedingungen für einen «gezielten» Pflanzenschutz (Anwendungszeitpunkt, se-lektive Applikation, Einsatz selektiver Mit-tel) erläutern können;

    3.6.3
    die Vor- und Nachteile verschiedener Bekämpfungsmassnahmen aufzählen und bezüglich Umweltverträglichkeit und Wirk-samkeit bewerten können;
    3.7
    nichtchemische Verfahren

    die wichtigsten mechanischen, biologischen und bio­technischen Verfahren zur Regulierung von Schädlingen, Krankheiten und Unkräutern aufzählen und de­­­ren Einsatzmöglichkeiten (Vor- und Nachteile) und Wirkungsweise anhand von Unterlagen beschreiben können;

    3.8
    Nebenwirkungen und Umweltverhalt-en
    3.8.1
    Massnahmen nennen können, welche hel-fen, unerwünschte Nebenwirkungen der Pflanzenschutzmittel zu verhindern (z. B. bezüglich Witterung, Wartefristen, Behand-lungszeitpunkt, Abtrift, Gerätereinigung);

    3.8.2
    mögliche Wege von Pflanzenschutzmitteln in Oberflächengewässer und ins Grundwas-ser nennen und aufzeigen können, wie sich diese Belastungen vermeiden lassen;

    3.8.3
    erklären können, weshalb die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf Wegen, Weg­rändern und Plätzen verboten ist;
    3.9
    Entscheidungshilfen

    für die Bekämpfungsmassnahmen wichtige Entscheidungshilfen aufzählen und bewerten können (z. B. Beratungsdienst, Pflanzenschutzempfehlungen, Forschungsanstalten, Internet, Fachliteratur);

    3.10
    Ausführung

    die direkten Bekämpfungsmassnahmen wichtiger Schadorganismen anhand von Entscheidungshilfen erläutern und die gezielte und zweckmässige Ausfüh­rung sowie die notwendigen Vorsichtsmass­nahmen beschreiben können.

    4 Umweltverträglichkeit, sachgerechte Verwendung und Entsorgung

    4.1
    Kennzeichnung gefährlicher Eigen-schaften von Chemikalien

    die Kennzeichnung, die Gefahrenpiktogramme, die Gefahrenklassen sowie die Bedeutung der Gefahren- und Sicherheitshinweise erläutern können;

    4.2
    Sicherheitsdaten-­ blatt

    die Angaben in einem Sicherheitsdatenblatt erläutern und anwenden können; insbesondere die wesentlichen Aspekte bezüglich der Lagerung, Verwendung und Entsorgung der im Betrieb eingesetzten Pflanzenschutzmittel;

    4.3
    Wirkungsweise
    4.3.1
    anhand von Entscheidungshilfen die Wir-kungsweise (z. B. systemisch, translokal, Kontakt-, Ei-, Frassgift, Köder, Wachstums­regulator) der Pflanzenschutzmittel bestim-men können;

    4.3.2
    die Begriffe Oberflächenwirkung, systemi-sche Wirkung und Tiefenwirkung bei Insek-tiziden erklären können;

    4.3.3
    die Wirkungsweise von Kontaktherbiziden, translokalen Blattherbiziden und Boden­herbiziden erklären können;
    4.4
    Beurteilung
    4.4.1
    anhand von Entscheidungshilfen die für ei-nen bestimmten Zweck geeigneten Pflan-zenschutzmittel auswählen und im Hinblick auf eine gezielte Anwendung beurteilen können;

    4.4.2
    Vor- und Nachteile verschiedener Fungizid-gruppen anhand ihrer Aufnahme und ihres Transports in der Pflanze erklären können;

    4.4.3
    die Verwendung, die Wirksubstanzen und die Einstufung der Pflanzenschutzmittel an-hand der Etikette und Gebrauchsanweisungerkennen können;
    4.5
    Selektivität/ Nebenwirkungen
    4.5.1
    das Wirkungsspektrum (z. B. Nützlings­verträglichkeit) der Pflanzenschutzmittel anhand von Unterlagen beschreiben können;

    4.5.2
    unerwünschte direkte oder indirekte Ne-benwirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf­zählen können (z. B. Luftbelastung durch Verdunstung, Störung ökologischer Gleich­gewichte, Abtrift);
    4.6
    Resistenz

    das Resistenzproblem erklären und daraus die Konsequenzen für die Wahl und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ableiten können;

    4.7
    Abbaubarkeit/ Umweltverhalten
    4.7.1
    Pflanzenschutzmittel hinsichtlich Abbau-barkeit und Umweltverhalten anhand von Entscheidungshilfen beurteilen können;

    4.7.2
    anhand von Entscheidungshilfen Wirkstoffe bzw. Mittel nennen können, welche zur Auswaschung neigen, in Schutzzonen ver-boten oder im Boden besonders schlecht ab-baubar sind;
    4.8
    Mittelwahl

    geeignete Pflanzenschutzmittel zur Regulierung der wichtigsten Schadorganismen, unter Berücksichtigung der Wirkungsweise, Selektivität und des Umweltverhaltens, anhand von Entscheidungshilfen aussuchen können;

    4.9
    Anwendung

    Pflanzenschutzmittel anhand der Etikette, Gebrauchsanweisung oder weiterer Unterlagen fachgerecht aufbereiten, die Aufwandmenge und Dosierung genau berechnen sowie Anwendungseinschränkungen und ‑verbote aufzählen können;

    4.10
    Lagerung

    beschreiben können, wie man Pflanzenschutzmittel fachgerecht und sicher lagert;

    4.11
    Entsorgung

    die umweltgerechte Entsorgung von Pflanzenschutzmittel- und Brühe-Resten sowie Spülwässern und Packungen beschreiben können;

    4.12
    Dokumentation der Behandlung und der Kontrollen

    die zur Dokumentation erforderlichen Daten und Kontrollparameter aufzählen können.

    5 Geräte und deren sachgerechte Handhabung

    5.1
    gezielte Anwendung

    die verschiedenen Anwendungsmethoden für Pflanzenschutzmittel aufzählen und hinsichtlich Umweltverträglichkeit beurteilen können;

    5.2
    Geräte

    die wichtigsten Ausbringgeräte nennen, deren Funktionsweise beschreiben und deren Vor- und Nachteile erläutern können;

    5.3
    Düsen
    5.3.1
    die verschiedenen Düsentypen und deren Haupteigenschaften (Eignung) nennen kön-nen;

    5.3.2
    erklären können, welche Auswirkungen Düsengrösse und Druck auf Grösse, Drift und Penetration der Brühetropfen haben;
    5.4
    Dosierung

    die korrekte Ausbringmenge (Dosierung, Konzentration, Brühemenge) für verschiedene Geräte mit Hilfsmitteln (Tabellen) bestimmen können;

    5.5
    Abtrift

    die Vorkehrungen und die meteorologischen Bedingungen nennen können, welche zur Vermeidung der Abtrift und Verdunstung erforderlich sind;

    5.6
    Brühe-Reste

    erklären können, wie man Brühe-Reste vermeiden kann;

    5.7
    Gerätefunktion/ Wartung
    5.7.1
    Wartung und Funktionskontrolle mit Hilfe der Betriebsanleitung an einem Beispiel er-läutern und ausführen können;

    5.7.2
    die umweltgerechte Reinigung und Entlee-rung eines Spritzgeräts beschreiben können;
    5.8
    Einstellung

    bei einer vorgegebenen Aufwandmenge die erforderliche Einstellung der Geräte mit Hilfe der Betriebsanleitung beschreiben oder die anfallende Ausbringmenge nennen können;

    5.9
    Mittelverteilung
    5.9.1
    erläutern können, wie die gewünschte Mittelverteilung überprüft und gegebenen-falls durch geeignete Korrekturmassnahmen gewährleistet werden kann;

    5.9.2
    die Ursachen nennen können, welche zu einer schlechten Mittelverteilung führen.

    Anhang 2

    (Art. 3 Abs. 2, 11 Abs. 1)

    Reglement über die Fachprüfungen

    1 Gegenstand

    Dieses Reglement bestimmt die Organisation der Fachprüfungen (Prüfungen) für die Fachbewilligung für die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Waldwirtschaft, die Rechte und Pflichten der Kandidatinnen und Kandidaten sowie die mit der Organisation und Durchführung der Prüfungen zusammenhängenden Aufgaben der Trägerschaft und der Prüfungsstellen.

    2 Durchführung

    Die Prüfungen werden von den Prüfungsstellen durchgeführt.

    3 Periodizität und Sprache

    Die Trägerschaft sorgt dafür, dass bei Bedarf Prüfungen auf Deutsch, Französisch oder Italienisch durchgeführt werden.

    4 Ausschreibung

    Die Trägerschaft gibt den Zeitpunkt von Prüfungen mindestens drei Monate vor deren Durchführung in geeigneter Weise bekannt.

    5 Anmeldung

    1 Wer an einer Prüfung teilnehmen will, hat sich spätestens zwei Monate im Voraus schriftlich oder elektronisch anzumelden und die Gebühr spätestens einen Monat vor der Prüfung zu bezahlen.

    2 Den Kandidatinnen und Kandidaten wird innerhalb von zwei Wochen nach Ablauf der Anmeldefrist mitgeteilt, ob die Prüfung durchgeführt wird. Zusammen mit dieser Mitteilung wird ihnen das Reglement über die Fachprüfungen zugestellt.

    6 Gebühr

    1 Die Gebühr für die Prüfung beträgt je nach Aufwand 100–500 Franken. Sie darf höchstens kostendeckend sein.

    2 In begründeten Fällen kann die Gebühr ganz oder teilweise zurückerstattet werden.

    7 Form und Dauer

    1 Die Prüfung kann schriftlich, mündlich oder teils schriftlich und teils mündlich durchgeführt werden.

    2 Sie dauert mindestens zwei und höchstens vier Stunden.

    8 Zulässige Hilfsmittel

    Die Prüfungsstelle gibt die bei der Prüfung zulässigen Hilfsmittel rechtzeitig bekannt.

    9 Abnahme mündlicher Prüfungen

    Mündliche Prüfungen müssen von zwei examinierenden Personen abgenommen, bewertet und protokolliert werden.

    10 Bewertung

    1 Die Examinatorinnen und Examinatoren bewerten das in jedem einzelnen Prüfungsfach erzielte Resultat mit ganzen oder halben Noten von 6 bis 1. 6 ist die beste, 1 die schlechteste Note.

    2 Die Prüfung gilt als bestanden, wenn eine Durchschnittsnote von mindestens 4,0 erreicht wird.

    3 Knapp bestandene oder als ungenügend bewertete schriftliche Prüfungen müssen von einer zweiten Examinatorin oder einem zweiten Examinator beurteilt werden.

    11 Ausschluss

    1 Die Prüfungsstelle schliesst Kandidatinnen und Kandidaten, die in einem der Prüfungsfächer unerlaubte Hilfsmittel verwenden oder die Examinatorinnen und Examinatoren zu täuschen versuchen, von der Prüfung aus.

    2 In diesem Fall gilt die Prüfung als nicht bestanden.

    12 Ausstellen der Fachbewilligung

    Nach Bestehen der Prüfung wird der geprüften Person eine Fachbewilligung ausgestellt.

    13 Recht auf Einsicht

    1 Bei Nichtbestehen der Prüfung kann die geprüfte Person innerhalb von 20 Tagen nach Eröffnung des Entscheids bei der Prüfungsstelle in die Bewertung Einsicht nehmen.

    2 Der Zeitpunkt der Einsichtnahme wird von der Prüfungsstelle festgelegt; sie berücksichtigt die Verfügbarkeit der geprüften Person.

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